Hochzeitslied Catull 62,42 [Stelle im Text] [top]
Viele Knaben, viele Mädchen wünschten sich jene
(Blume).
Wenn dieselbe durch einen dünnen Fingernagel abgepflückt worden
ist und deshalb verblüht ist,
wünschten sich jene keine Knaben, keine Mädchen (mehr).
Met. III. 353-355 [Stelle im Text] [top]
Viele junge Männer, viele Mädchen begehrten
jenen;
in dem schönen Antlitz befand sich aber harter Übermut/starkes
Selbstbewußtsein:
Keine Jungen Männer, keine Mädchen berührten jenen.
Met. III. 390-392 [Stelle im Text] [top]
Jener flieht und fliehend sagt er: "Nimm die
Hände aus der Umarmung!
Eher möchte ich sterben, als dass du Macht über mich hast."
Jene antwortet nichts außer: "Du mögest Macht über mich
haben."
Met. III. 415-417 [Stelle im Text] [top]
Und während er den Durst stillen will, ist ein
anderer Durst gewachsen,
und während er trinkt, ist er durch das Bild der geschauten Schönheit
hingerissen,
und so liebt er eine Hoffnung ohne Körper, er glaubt, dass Körper
sei, was Wasser ist.
Met. III. 424-426 [Stelle im Text] [top]
Und er bewundert alles, wodurch er selbst
bewundernswert ist.
Ahnungslos begehrt er sich und er, der Wohlgefallen erregt,
empfindet selbst Wohlge-fallen (wörtlich: der zufriedenstellt,
wird zufrieden gestellt)
und während er umwirbt, wird er umworben, und ebenso wie er
Liebesglut entfacht, geht er in Flammen auf.
Met. III. 463-468 [Stelle im Text] [top]
Dieser da bin ich! Ich habe es gemerkt; mein Bild
täuscht mich nicht mehr:
Ich werde durch die Liebe zu mir selbst verbrannt, ich errege und
ich erleide auch Lie-besflammen.
Was soll ich machen? Werde ich gebeten werden, oder werde ich
bitten? Worum werde ich dann bitten?
Was ich begehre, ist bei mir: Der Reichtum hat mich arm gemacht.
Wenn ich doch aus meinem Körper gehen könnte!
Ein neuer Wunsch in einem Liebenden: Ich wollte, was ich liebe, wäre
nicht bei mir! -
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